Portrait
Aristoteles
Glück ist das schlechthin höchste Ziel
Glaubte man den Philosophen, die noch vor einem halben Jahrhundert die Debatten beherrschten, folgte man so unterschiedlichen Denkern wie Bertrand Russell, Karl Popper, Theodor Adorno und Max Horkheimer, so lohnte es nicht mehr, Aristoteles zu studieren. Aber der kritisierte Philosoph hat ein Werk hinterlassen, das aufgrund seiner enzyklopädischen Weite, seiner Verbindung von Philosophie und einzelwissenschaftlicher Forschung, nicht zuletzt dem Zusammenwirken von Erfahrung mit Begriffsschärfe und spekulativem Denken bis heute seinesgleichen sucht.
Freundschaft ist die freie
Entscheidung, miteinander zu leben.
Im Gegensatz zu späteren scholastischen Überlagerungen und Verkrustungen können Aristoteles’ Begriffs-, Struktur- und Methodenuntersuchungen immer noch zum eigenen Philosophieren anregen. Zu Recht spricht die Spätantike vom „göttlichen Aristoteles“ und das Mittelalter vom arabischen Denker al-Farabi bis Thomas von Aquin schlicht von „dem Philosophen“. Und der große Aristoteliker der Neuzeit, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, nennt ihn, den Philosophen, Forscher und Gelehrten in einer Person, „eines der reichsten und umfassendsten (tiefsten) wissenschaftlichen Genies, die je erschienen sind“. ...
Autor: Otfried Höffe
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