Jürgen Große
Die Philosophen



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Die Philosophen


Woran merkt man, dass man philosophiert? Woran merken andere es? Ist jeder Philosoph ein Denker? Warum haben Philosophen ausschließlich eigene Gedanken? Warum bringen sie es stets nur zum Zweifel, doch nie zur Verzweiflung? Wie schaffen sie es, auf einem Podium zu sitzen und trotzdem zu denken? Warum sind die Philosophen oft schlechte Menschenkenner? Woher wissen sie dennoch so genau, was „der Mensch“ ist? Warum muss sich für einen Philosophen halten, wer „über Nietzsche gearbeitet“ hat? Und überhaupt: Wie kann man Philosoph sein?

Die
Philosophen ist eine Groteske über das zeitgenössische Geistesleben. Mit Ingrimm und Humor werden Auswüchse der Expertenkultur in weltanschaulichen Belangen, speziell in ihrem Verhältnis (und Missverhältnis) zur Politik gegeißelt. Den Ausgangspunkt bildet der Reputationsverlust der akademischen Philosophie: Vor allem sie steckt in der Klemme zwischen alltäglicher Ohnmachtserfahrung und intellektuellem Machtanspruch.

Teil I („Charaktere“) versammelt eine Reihe von Essays. Sie bieten Bestandsaufnahmen eines bestimmten intellektuellen Phänotyps, des „Philosophen“ – das Wort genommen in der weiteren Bedeutung, die es mit der europäischen Aufklärung gewann und die heute halb trotzig, halb verschämt festgehalten wird. Das Charakteristikum der „Philosophen“ ist die Professionalität, die Verpflichtung auf permanentes Produzieren und Publizieren von Meinungen, am liebsten über kaum Entscheidbares. Dem Anspruch der Philosophen auf rationale Meinungsführerschaft wird in den Essays kampfeslustig widersprochen.

Ins satirisch Konkrete geht Teil II („Porträts“). Stark überzeichnete, teils ins Surreale kippende Physiognomien (Der InspektorkäferDer ErmächtigungsflohDie ModernemonasDer Übernietzsche und andere) halten exemplarische Missbildungen des Denkens fest, zumeist unter dankbarer Verwendung „echten“ Text- und Beobachtungsmaterials. Die philosophische Prominenz und Halbprominenz der bundesdeutschen Gegenwart ist gut erkennbar und mit angemessener Boshaftigkeit ins Bild gebracht.

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