Jochen Hörisch |
Inhalt
Kann ein allmächtiger Gott sterben?
Luthers Lust an Paradoxien und ihre Folgen
Kann ein allmächtiger Gott einen Stein schaffen, der so schwer ist, dass er ihn nicht heben kann? Ohne Paradoxien sind Religionen nicht zu haben. Nicht immer sind sie von heiterer Qualität. Kann ein allmächtiger Gott sterben, kann er sich gar selbst töten, also etwas tun, was Menschen möglich ist? Irritierend für fromme wie für ungläubige Köpfe ist auch, dass, in Gestalt des Gottessohnes, sozusagen ein Drittel des dreieinigen unsterblichen Schöpfers am Kreuz die – wenn auch nur vorübergehende – Erfahrung der Endlichkeit macht.
Jochen Hörischs Studien unter anderem über Luthers theologische Grundüberzeugungen, das deutsche Pfarrhaus, Albert Schweitzers Prominenz sowie das Verhältnis von Medien und Religion machen deutlich, dass wir auch in der vermeintlich postmetaphysischen Moderne die Religion nicht loswerden – so wenig wie die Erfahrung von Paradoxien. Seine Untersuchungen sind keine philosophischen oder theologischen Logeleien, sondern zielen mitten ins Herz von Philosophie und Theologie.