Aus der Arbeit „AUSPICIA“ von Daniela Friebel, 2018

der blaue reiter Ausgabe 48

 




Daniela Friebel lebt und arbeitet in Berlin.

AUSPICIA, so der Titel ihrer fotografischen Arbeit, leitet sich vom lateinischen auspicium ab und bedeutet wörtlich „Vogelschau“. Er bezieht sich auf die Praxis der Römer der Antike, für wichtige Entscheidungen den Willen der Götter aus dem Vogelflug abzuleiten.
Nicht immer haben Stare in Rom gelebt oder dort überwintert. Die erste Erwähnung als überwinternder Zugvogel aus Nordeuropa stammt aus dem Jahr 1926, und erst seit 1970 lebt diese Vogelart aufgrund des Klimawandels auch ständig in der Stadt. Im Winter lassen sich bei Sonnenuntergang Hunderttausende dieser Vögel in den Bäumen des Campo Verano, dem größten Friedhof Roms, zum Schlafen nieder. Der konstante Niesel des Starenkots droht die Gräber unter einer monochromen, beißenden Schicht zu begraben.
Die in der Ausgabe abgebildeten Fotografien und die von der Künstlerin aus den jeweils angegebenen Publikationen entnommenen Texte zeugen von den komplexen Ursachen und Auswirkungen der beeindruckenden Schwarmformationen am römischen Abendhimmel.

Homepage: > www.danielafriebel.de