der blaue reiter, Ausgabe 25
ISBN: 978-3-933722-22-5

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Diese Ausgabe ist leider vergriffen.

Stuttgarter Zeitung
28. 7. 2008

Und weil sie um das Risiko des eigenen Unternehmens wussten, wählten die Zeitschriften-macher gleich zwei gesinnungsverwandte Patrone für ihr Projekt: Don Quixote, den unzeitgemäßen Ritter, und die Künstlergruppe Der blaue Reiter … Heute sind bei den Redaktionssitzungen Kaffee und Kuchen an die Stelle von Bier und Chips getreten, aber die Köpfe rauchen immer noch … Diese Erfolgsgeschichte vom Studentenscherz zum meistgelesenen Philosophiejournal deutscher Sprache, das inzwischen sogar in Finnland rezensiert wird, wurde kürzlich in der Stuttgarter Stadtbücherei gebührend gefeiert, mit der „Der blaue Reiter“ seit Jahren in der Veranstaltungsreihe „Philosophie im Palais“ kooperiert. …
Unter den Zeitgeistdeutern gibt es das Gesellschaftsspiel, mit Emphase den Tod einer Sache zu verkünden: den Tod der Familie, der Poesie oder der Religion. Momentan scheint wieder einmal die Philosophie dran zu sein, wenn man den Neurowissenschaftlern glauben will, die uns versprechen, mit ihren Erklärungsmodellen die alten Theorien der Philosophie über Bewusstsein und Geist verabschieden zu können. Dass die Totgesagte lebendig ist, kann man im Jubiläumsheft des „Blauen Reiters“ nachlesen.

Schwarzwälder Bote
26. 7. 2008

Siegfried Reusch erliegt einem fatalen Irrtum. … „Wennst denkst, ist’s eh schon zu spät“ … Ist größerer philosophischer Gewinn überhaupt vorstellbar als dieser weltenkluge Abstauber von „kleines, dickes Müller“? Im Grunde schirmt der einstige Bomber der Nation unter Zuhilfenahme seines Hinterteils damit ein Zuspiel des großen Sokrates (hier nicht zu verwechseln mit Sócrates, dem elegant-schlaksigen Spielmacher aus Brasilien) ab: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“. …
Da freilich können wir in Karlsruhe bleiben, bei Eurotaoist und Weltinnenraumvermesser Peter Sloterdijk: Dieser entnimmt dem Zeitgeist „viele ermutigende Signale“ an die Philosophen.

Eulenfisch Literatur
2/2009

Exemplarisch sei hier auf den Berliner Philosophen Wilhelm Schmid aus der vorliegenden Ausgabe „Wozu Philosophie?" verwiesen. Schmid macht in seinem Beitrag „Philosophie als Lebenskunst. Die Sorge um das Selbst" deutlich, dass die Frage nach einem gelungenen Leben keine moderne, heute oft in die psychotherapeutische Ecke gedrängte Frage sein sollte, sondern als ureigenste Aufgabe von Philosophie zu verstehen ist … Die Sinnsuche ist vielmehr als anthropologische Konstante zu verstehen und nicht als ein modernes, krankhaftes Moment der gesellschaftlich und vielleicht ökonomisch Gescheiterten. Moderne und oft vorschnelle Antworten auf die Sinnfrage müssen daher einer beständigen Überprüfung unterzogen werden.
Insgesamt ist zu sagen, dass „der blaue reiter" Philosophie verstehbar und erlebbar werden lässt und einen notwendigen, kritischen Beitrag für unser technisch-ökonomisches Zeitalter darstellt. In diesem Sinn ist das Journal auch als Bildungsorgan zu verstehen.