Edgar Reitz
der blaue reiter Ausgabe 23 |
Interview
„Heimat ist keine heile Welt“
Edgar Reitz
wurde 1932 in Morbach im Hunsrück geboren. Während der Schulzeit beginnt er mit dem Schauspiel und der Inszenierung von Theaterstücken. Er studiert Germanistik, Publizistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte in München. Ab 1953 Kamera-, Schnitt- und Produktionsassistent, erste eigene Kurzfilme ab 1958. Er gehört zur Gruppe um Alexander Kluge, die 1962 mit dem Oberhausener Manifest erklärt: „Der alte Film ist tot. Wir glauben an den neuen.“ 1963 Mitbegründung der ersten Filmschule der Bundesrepublik, des Instituts für Filmgestaltung an der HfG Ulm. 1966 mit Mahlzeiten erster eigener Spielfilm, der 1967 bei den Filmfestspielen von Venedig als bester Debütfilm ausgezeichnet wird. 1971 Gründung der Edgar Reitz Filmproduktions GmbH. Nach dem finanziellen Misserfolg seines Films Der Schneider von Ulm (1978) reift die Idee für HEIMAT – Eine deutsche Chronik. Gleich im Anschluss an HEIMAT beginnt er 1984 mit der Arbeit an DIE ZWEITE HEIMAT – Chronik einer Jugend. 1995 Mitbegründer des Europäischen Instituts des Kinofilms und Berufung zum Professor für Film an die Staatliche Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. 2002–04 entsteht HEIMAT 3 – Chronik einer Zeitenwende. In HEIMAT Fragmente – Die Frauen fasst er 2006 unveröffentlichte Szenen aus der HEIMAT-Trilogie zu einem philosophischen Diskurs über das Erinnern zusammen. Er lebt in München und betreibt mit seinem Sohn die Produktionsfirma Reitz & Reitz Medien.
Heimat ist für die meisten Menschen eine Utopie.