Anselm Schmid: Ohne Titel

der blaue reiter Ausgabe 3 > zurück zur Themenliste

 



Anselm Schmid, freischaffender Künstler in Ulm

Es entstehen gewissermaßen Bilder über Bildern. Der Untergrund, die unteren Schichten verschwinden dabei nicht völlig, sie dringen vielmehr immer wieder durch und können auf diese Weise in der obersten Schicht, im Vordergrund wirken.
Schmid breitet auf diesen Gründen in den meist klein- und vielteiligen Bildern einen eigenwilligen, geheimnisvollen Kosmos aus, eine spannungsvolle Verkettung von assoziativen Bildwelten. Das bereits angesprochene „Werden und Vergehen“ als das Eigentliche allen Lebens ist fest verankert in seinem Werk.
Werden und Vergehen sind zwei Aspekte, die für ihn untrennbar zusammengehören, sind die zwei Seiten einer Medaille. (...)
Der Tod wirkt hier freilich kaum düster und bedrückend. Schmid stellt dem Gestorbenen eine Art von Lebensfries entgegen als Symbol eines ewigen Kreislaufs. Leben ist im ständigen Fluß, ist ein nie eindeutig fixierbarer Zustand, ein Schwebendes. Schwebend wie so viele Zeichen und Chiffren in seinen Bildern. Das Sein ist die Durchgangsstation und der Aufbruch zum Neuen ...

Text: Gunther Volz