der blaue reiter, Ausgabe 6
ISBN: 978-3-9804005-5-8

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Diese Ausgabe ist leider vergriffen.

www.logeion.net
25. 3. 2009

Eine Handvoll Philosophen wagten die Flucht aus den goldenen Geist-Käfigen der akademischen Apparate und verfolgen den Anspruch, „…die Freude am Denken an philosophisch interessierte Leser weiterzugeben…“. Die Freude am Denken wird dabei auch kombiniert mit einer verständlichen Art des Schreibens. Keineswegs leiden darunter Inhalt oder Qualität des Gedachten und es wird deutlich, dass man auch in akademischen Kreisen anders könnte, wenn man nur wollte.
Hier ein kurzes Beispiel aus dem Aufsatz „Der Reiz der Rationalität“ … Das ist doch wohl verständlich und müsste heutzutage (der Text ist von 1997) nur noch ergänzt werden durch einen Hinweis auf die Hirneuphorie, denn die neurologische Zunft blockt das Thema heute für sich.
Die Anlehnung an die 1911 um Franz Marc und Wladimir Kandinsky gegründete expressionistische Künstlergruppe im Titel des Blatts zielt auf das Blau, das Marc mit Geist verbindet und die Reiterfigur, die für den tapferen Windmühlenkämpfer Don Quichote steht. Der ehrenvolle und einsame Kampf geht in diesem Fall „…gegen Windmühlen wie Bürokratie, so genannte wirtschaftliche Realitäten und fremdwortgespickte Aufsätze, welche die Redaktion von der Professorenschaft erreichten…“.
Wenn ich mich recht erinnere, verfocht Don Quichote eine definitiv vergangene (Ritter-) Welt. Das allerdings scheint mir nicht die richtige Metapher zu sein, denn das Denken ist eine Form des lebendigen Prinzips selbst, quasi dessen Wesen. …

Scheidewege – Jahresschrift für skeptisches Denken 

Eine solche Fülle von guten Aufsätzen, dabei nicht über die Maßen „abgehoben“, sondern sehr nahe an dem, womit unsereiner sich so herumschlägt, wenn er nachdenkt.

Hessischer Rundfunk "Zwischen den Zeilen" 
8. 1. 1998 

Ein kreatives Layout, das sich nicht brav neben den Text stellt, sondern ihn trägt oder mit ihm spielt, unterstreicht den lustvollen Charakter des Journals. Es ist zweifelsohne etwas besonderes. In mehrfacher Hinsicht: Es präsentiert Inhalte, die gemeinhin als trocken gelten, auf erfrischende Weise. Es hat wissenschaftliches Niveau, für das zwei Professoren der Philosophie als Herausgeber geradestehen, wendet sich jedoch auch an interessierte Laien ... Weiter so! ... Guten Gewissens kann man dem Journal attestieren, auf vergnügliche Weise respektlos zu sein, so etwa, wenn es dem verstorbenen Philosophen Sir Karl-Raimund Popper nachsagt, er habe „so ziemlich alle klassischen alteuropäischen Heiligtümer angepinkelt“, oder wenn es die Frage aufwirft: „War Epikur ein Schwein?“ Um seriöse Antworten ist der blaue reiter niemals verlegen.